Haut und Sonne

Neues vom Sonnenschein

Doch die Wissenschaft, man weiß es, achtet nicht des Laienfleißes                      (Christian Morgenstern)

Gewöhnliche Sterbliche haben schon immer gewußt, daß moderater Sonnengenuß Körper und Seele wohl tut. Rundum abgestritten haben das tonangebende Biochemiker, Molekularbiologen, Immunologen und auch viele Hautärzte eigentlich nie. Doch betonte die Forschung in den letzten Jahren recht einseitig zerstörerische Auswirkungen von UV-Bestrahlungen. Und so konnte man schon zu der festen Ansicht kommen, daß der Schöpfer den Sonnenschein vor allem als Hautkrebsverursacher und zum Zwecke des vorzeitigen Alterns der Haut erfunden hatte. Nicht wenige erzählen, daß sie schlechten Gewissens zum ersten Urlaub in südliche Gefilden gefahren sind. Dort stellten sie überrascht fest, wie gut Sonne und Meer nicht nur ihrer Haut bekamen.
Langwierige Krankheiten wie Psoriasis, Neurodermitis, Akne oder T-Zell-Lymphome der Haut können durch UV-Bestrahlungen – d. h. ohne Chemikalien, ohne Einsalben  und kosmetisch akzeptabel  – erheblich gebessert oder gar zum Verschwinden gebracht werden. Von einigen dieser Hautkrankheiten wissen wir sogar, welche spezielle Art von UV besonders günstig ist. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, daß UV an sich weder gut noch schlecht sein kann. Art, Menge und Grund der UV-Bestrahlung sind die ausschlaggebenden Größen.
Im Zeichen der evidenzbasierten Medizin sind gesunder Menschenverstand und Expertenmeinung von geringerem Wert. Denn die Wissenschaft, man weiß es, achtet nicht des Laienfleißes. Da gelten nur die Ergebnisse ganz bestimmter aufwendiger, langwieriger und teurer Studien. Zwei derartige Studien haben nun das dominierende Bild von den zerstörerischen UV-Strahlen ins Wanken gebracht, zumal sie in einer angesehenen amerikanischen Zeitschrift veröffentlicht wurden. Jetzt dürfen wir aber nicht ins andere Extrem verfallen. Es muß vieles überdacht werden. Das soll vor allem auf einer Konferenz geschehen, die den schönen Namen The Sunlight Update trägt und von der Royal Medical Society in London bestritten wird.
Text: H. Meffert

Wieviel UV verträgt meine Haut?
Das ist eine wichtige Frage, mit der jede Sonnenschutzberatung beginnen sollte. Zudem werden einige Hautkrankheiten durch UV verursacht, viele werden durch UV ausgelöst oder verschlimmert. Oft genügt es, wen wir Ihre UV-Empfindlichkeit nach DIN 5031-2000-03 einschätzen. Wenn Sie es genau wissen wollen oder sollen, dann können wir Ihre UV-Empfindlichkeit mit einem speziellen Gerät, dem Erythemtester, bestimmen.

Einschätzung der individuellen UV-Empfindlichkeit (DIN 5031-2000-03)
Hauttyp I: immer schnell Sonnenbrand, kaum oder keine Bräunung auch nach wiederholten Betrahlungen
Hauttyp II: fast immer Sonnenbrand, mäßige Bräunung nach wiederholten Bestrahlungen
Hauttyp III: mäßig oft Sonnenbrand, fortschreitende Bräunung
Hauttyp IV: selten Sonnenbrand, schnell einsetzende und deutliche Bräunung
Hauttyp V: praktisch nie Sonnenbrand, schnell einsetzende dunkle Bräunung
Hauttyp VI:  praktisch nie Sonnenbrand, konstitutionell extrem dunkel (schwarz) pigmentiert

Bestimmung der individuellen UV-Empfindlichkeit mit dem UV-Tester
Prinzip: Das Gerät liefert einen definierten UV-Gradienten, der auf die Haut projeziert wird.  An der Stelle, die der individuellen minimalen Erythemdosis entspricht, beginnt ein kleiner Sonnenbrand, anhand dessen die auslösende UV-Menge in J/cm? bestimmt wird.
Text: H. Meffert