Dermatologie

Photodynamische Diagnostik (PDD) und Photodynamische Therapie (PDT)

Aktinische Keratosen, Hautkrebse in sehr früher Stufe, können sehr gut mit photodynamischer Thrapie behandelt werden.

Der folgende Behandlungsablauf hat sich in unserer Praxis bewährt:

  • Die Haut wird entfettet und lockere Schuppen und Krusten werden abgetragen.
  • Mit einem Laser werden winzige Löcher in die Haut geschossen. Das ist nicht schmerzhaft, man spürt es kaum.
  • Das Ihnen zuvor verordnete Medikament wird aufgetragen. Es dringt in die krankhaft veränderten Zellen ein und macht diese für Licht empfindlich.
  • Sie warten eine Stunde bei uns in der Praxis.
  • Danach stellen wir mit einer speziellen Lampe fest, ob die zu behandelnden Hautbereiche optimal vorbereitet sind.
  • Für die photodynamische Therapie sitzen Sie in einer Apparatur und werden eine Stunde lang mit Licht definierter Wellenlängen bestrahlt. Die krankhaft veränderten Zellen gehen kaputt. Auch das ist schmerzlos. Die Apparatur ist nach allen Seiten offen, Sie können dabei etwas trinken und Musik hören.
  • In den folgenden Tagen wird sich die kranke Haut mehr oder weniger stark schälen, Schorf kann sich bilden. Waschen ist erlaubt, eincremen nicht.
  • Der Behandlungserfolg wird nach sechs Wochen kontrolliert.

 

 

 

Laser

Wir verfügen über Lasergeräte zur Behandlung von

  • ausgewählte Arten von Hautkrebs
  • gutartigen Neubildungen der Haut
  • Verhornungsstörungen
  • Krampfadern
  • Rosazea
  • Blutschwämmchen
  • übermäßgem Haarwuchs

Akne

Die häufigsten Irrtümer über Akne

* Gegen Akne kann man nichts tun.

* Akne ist keine Krankheit.

* Akne kommt vom Essen. —- Vielleicht aber doch? Weiter unten erfahren Sie mehr dazu.

* Wer Akne hat, ist unsauber und pflegt sich nicht.

* Akne hat etwas mit Sex zu tun.

* Mit Akne muss man sich abfinden.

* Akne geht von selbst weg. – Das stimmt zwar in den allermeisten Fällen. Oft hinterlässt Akne aber auch Narben. Und das muss nicht sein.

 

Formen der Akne

* Acne comedonica: Mitesser

* Acne papulosa: Knötchen

* Acne pustulosa: Pusteln

* Acne conglobata: fuchsbauartige Gänge unter der Haut

* Acne androgenetica: hormonbedingte Akne bei Frauen

* Sonderformen: Säuglingsakne, Ölakne, Steroidakne, Chlorakne, Kosmetikakne,

* Medikamentenakne

 

Bei allen Formen der Akne spielt der Mitesser eine entscheidende Rolle: Der in den Talgdrüsen vermehrt produzierte Talg kann nicht abfließen und staut sich unter der Haut. Knötchen, Entzündungen, Pusteln oder sogar fuchsbauartige Gänge sind das Ergebnis. Im Talg siedelt sich das Propionibacterium acnes an und fördert die Entzündung.

 

Behandlungsstrategien

* Talg abfließen lassen: Mitesser entfernen; Benzoylperoxid, Vitamin-A-Säure   äußerlich

* Propionibacterium und Entzündungen bekämpfen: Azelainsäure, Adapalen, Antibiotika, Zink

* Bei Frauen ggf. Pille mit antiandrogener Wirkung

* Vitamin-A-Säure innerlich bei schweren Akneformen

 

Was unterstützt die Akne-Therapie?

* Medizinische Kosmetik. Die Kosmetikerin öffnet fachgerecht die Mitesser und Pusteln. So kann der Talg besser abfließen.

* Peeling. Mechanisch mit Sand, enzymatisch als Fermentschälung, chemisch mit konzentrierten Fruchtsäuren oder Trichloressigsäure

* Licht. Das Propionibacterium acnes übersteht sichtbares Licht nicht. Also wirkt sich der Aufenthalt an der frischen Luft immer günstig aus. Tagsüber!

* UV-Licht. Insbesondere das UVA1-Licht (Kaltlicht) hat eine stark  entzündungshemmende Wirkung.

 

Nützliche Empfehlungen

* Verwenden Sie zur Reinigung Ihrer Haut ein spezielles Reinigungspräparat für Akne-Haut. Genauso gut funktioniert es allerdings auch mit lauwarmem Wasser. Zum Abtrocknen benutzen Sie ein hartes Handtuch, mit dem Sie die Haut abrubbeln. Nehmen Sie ein kleines Gästetuch und geben Sie dieses nach Benutzung in die Wäsche.

* Auch wenn es schwer fällt: Pulen Sie nicht an Mitessern und Pickeln selbst herum. Überlassen Sie das lieber der Kosmetikerin. Die Kosmetikerin berät Sie auch über für Sie geeignetes Make up.

* Benutzen Sie nur die Präparate, die Ihnen Ihr Hautarzt verschrieben oder empfohlen hat. Sowohl die Nachtcreme Ihrer Mutter als auch die Babycreme Ihrer kleinen Schwester sind für Sie nicht geeignet.

* Schlafen Sie ausreichend.

* Ernähren Sie sich vernünftig. Neuerdings wird empfohlen, auf Kuhmilch und Milchprodukte (Kleingedrucktes auf den Verpackungen lesen!) ganz zu verzichten oder zumindest nur wenig davon zu essen. Auch auf Kohlenhydrate mit hohem glykämischem Index (Listen finden sie im Internet) sollten Sie weitestgehend verzichten.

* Gehen Sie raus. Licht und frische Luft mögen die Propionibakterien nicht.

 

Sonne und Solarium

Natürliches und künstliches UV-Licht können antibakteriell und antientzündlich wirken.  Entscheidend ist die Dosis, die wiederum individuell von Ihrem Hauttyp abhängig ist. Achten Sie darauf, dass Sie keinen Sonnenbrand bekommen.

Fragen Sie bitte Ihren Hautarzt.

Beispielsweise darf man während der Therapie mit Vitamin-A-Säure nicht ins Solarium.

 

Sonnen- und Lichtschutzmittel

Wenn überhaupt, dann verwenden Sie nur Sonnenschutzmittel mit dem Aufdruck „nicht komedogen“. Im Solarium sollten Sie auf solche Mittel ganz verzichten. Reduzieren Sie hier lieber die Dosis, also die Besonnungszeit.

 

 

 

Altersflecken

Altersflecken sind harmlos. Sie treten ab dem mittleren Lebensalter dort auf, wo die Haut viel Licht abbekommen hat, also an den Handrücken und im Gesicht. Aber auch am Decolleté, am oberen Rücken und an den Beinen sind sie zu finden. Eine Behandlung ist eigentlich nicht erforderlich. Wen seine Altersflecken stören, kann sie entfernen lassen. Dank moderner Medizintechnik ist das heutzutage so möglich, daß die Alterflecken einige Wochen nach der Behandlung spurlos verschwunden sind. Leider ist nicht alles, was für den Laien aussieht wie ein Altersfleck, auch wirklich ein Altersfleck. Schlimmstenfalls kann sich Hautkrebs dahinter verbergen. Aus diesem Grunde sollten Sie Altersflecken nur von einem Hautarzt entfernen lassen.

Vorsicht: Experimentieren Sie nicht mit irgendwelchen Tinkturen an den Altersflecken herum. Häufig sind solche Tinkturen viel zu scharf und können zu Verätzungen mit bleibenden Narben führen.

Alterswarzen

Alterswarzen sind gutartig und nicht ansteckend. Wenn sie stören oder sich gar immer wieder entzünden, können sie  entfernt werden. Das sollte man unbedingt einem Hautarzt überlassen, denn nicht alles, was aussieht wie eine Alterswarze, ist auch eine. Außerdem weiß der Hautarzt am besten,  welche Methode zur Entfernung der unterschiedlichsten Arten von Alterswarzen am besten eignet und die geringsten Spuren hinterläßt. Keinesfalls sollten sie es selbst mit Warzentinkturen, die gegen bestimmte Arten von Viruswarzen nützlich sind, versuchen. Es können schlimme Entzündungen und sogar tiefe Verätzungen auftreten.

Blutschwämmchen

Laserstrahlung und Narkose sind zur Behandlung von Blutschwämmchen oft entbehrlich

In letzter Zeit häufen sich Anfragen, ob Blutschwämmchen in Narkose und mit hochenergetischer Laserstrahlung behandelt werden sollten. In seltenen Fällen sollte das geschehen. Das einfache Blutschwämmchen wird auch als Hämangiom des Säuglings- und Kleinkindalters, Frühkindliches Hämangiom, Haemangioma cavernosum oder strawberry mark bezeichnet.

Ein einfaches Hämangiom bedarf nur in besonderen Fällen einer Behandlung in Vollnarkose. Für die Diagnose und Behandlung sind die Krankheitsgeschichte und die genaue Untersuchung ausschlaggebend. Und wenn es sich glücklicherweise um ein einfaches Blutschwämmchen handelt, dann sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob und wie behandelt werden sollte. Gar nicht so selten bedürfen einfache Blutschwämmchen überhaupt keiner Behandlung.

Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von der Kälteanwendung (Kryotherapie) über Laserstrahlen und medikamente bis zur operativen Entfernung. Kryotherapie kann mit elektrisch erzeugter Kälte (bei -32°C) oder flüssigem Stickstoff (bei -196°C) durchgeführt werden.

Text: H. Meffert
1/2014

Unser Baby hat ein Blutschwämmchen – muss ich mir Sorgen machen?
Blutschwämmchen der Haut sind sehr häufig und in den meisten Fällen  unbedenklich. Bis zu 10 % aller Neugeborenen sind von diesen Hämangiomen  (Blutgefäßgeschwülsten) betroffen. Oft leidet anfangs die Familie unter eigentlich völlig harmlosen Blutschwämmchen und an lästigen Fragen der Umgebung. Später können Hänseleien das betroffene Kind psychisch stark belasten.
Blutschwämmchen können auf allen Stellen der Haut und auch im Inneren des Körpers vorkommen. In der Regel werden die Blutschwämmchen bald nach der Geburt entdeckt. Anfangs sind sie nur einige Quadratmillimeter bis -zentimeter groß, zunächst flach und rosa. Dann beginnen sie zu wachsen. Sie werden größer, dicker und kräftig rot bis blaurot. Deshalb wird das Blutschwämmchen auch als Erdbeer-Mal (strawberry mark) bezeichnet. Im Verlauf von Jahren werden die allermeisten auch ohne jede Behandlung zunächst wieder blasser und bilden sich dann völlig oder zumindest teilweise zurück. Oft zeigt nur eine schlaffe, verdünnte Stelle der Haut noch nach Jahren, wo einst ein Blutschwämmchen bestanden hatte.
Es gibt aber auch Blutschwämmchen, die auf jeden Fall behandelt werden sollten. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sich das Blutschwämmchen
* tief in den Körper ausdehnt
* oder durch starkes Wachstum beispielsweise  an Augen, Nase, Lippen,  Gelenken  oder im Genitalbereich zu Fehlbildungen führt.
Deshalb sollte jedes Blutschwämmchen möglichst frühzeitig einem erfahrenen Hautarzt vorgestellt werden, der eine exakte Diagnose stellt und hinsichtlich des weiteren Vorgehens berät. Wir haben hier im Dermatologischen Zentrum Berlin eine spezielle Blutschwämmchensprechstunde eingerichtet, die regelmäßig dienstags stattfindet. Besonderen Wert legen wir auf wenig belastende diagnostischen und therapeutische Methoden.
Blutschwämmchen weisen insbesondere in den ersten Lebensmonaten ein phasenhaftes Wachstum auf. Später bilden sich im anfänglich weichen Gewebe immer mehr Fasern. Deshalb sind wir bemüht, möglichst frühzeitig zu behandeln, spätestens vor Beginn des zweiten Lebensjahrs.
Auch bei kleinen, flachen Blutschwämmchen ist eine Behandlung anzuraten,
* um das Wachstum vorbeugend zu stoppen
* wenn das Blutschwämmchen auffällig wächst
* wenn es bis in das Unterhautfettgewebe oder noch tiefer reicht oder
* wenn es sich an gut sichtbaren Stellen wie Gesicht oder Händen befindet.
Text: H. Meffert

Laserstrahlung und Narkose sind bei der Behandlung von Blutschwämmchen meist entbehrlich
Über Blutschwämmchen und deren Behandlung haben wir bereits berichtet. Siehe „Unser Baby hat ein Blutschwämmchen – muss ich mir Sorgen machen?“.
In letzter Zeit häufen sich Anfragen, ob Blutschwämmchen in Narkose und mit hochenergetischer Laserstrahlung behandelt werden sollten. Die Antwort ist eindeutig. Meist ist das nicht erforderlich. Das Blutschwämmchen (auch einfach Hämangiom, Frühkindliches Hämangiom, Heamangioma cavernosum oder strawberry mark genannt)  bedarf nur in besonderen Fällen derart massiver Behandlung. Für Diagnose und Behandlung sind die Krankheitsgeschichte und die genaue Untersuchung  ausschlaggebend.
Und wenn es sich denen zufolge um ein unbedenkliches Blutschwämmchen handelt, dann sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob  und in welcher Weise behandelt wird. Viele einfache Blutschwämmchen bedürfen überhaupt keiner Behandlung, andere sollten oder müssen behandelt werden.
Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von der Kälteanwendung (Kryotherapie) über Laserstrahlen und Medikamente bis zur operativen Entfernung. Einzelheiten hierzu können in der einschlägigen gemeinsamen Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (Hemangiomas in infancy and childhood. Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 4 [Band 6]; 2008: 324-329) nachgelesen werden. Dort heißt es, dass die Ergebnisse der Kryotherapie mit denen der Laserstrahlenbehandlung vergleichbar sind.

Text: H. Meffert
5/2009

Rosazea

 

 

Fußpilz

„Ein Fußpilzbesitzer aus Schleiden

Der konnt‘ seinen Fußpilz nicht leiden.

Es stanken die Füße

nach faulem Gemüse.

Drum ließ sich die Ehefrau scheiden.“

von Ingo Insterburg

 

Tipps zur Hygiene

Pilze in den Socken überleben die Wäsche mit 30 oder 40 Grad. Erst bei einer Waschtemperatur von 60 Grad verringert sich die Menge der Pilze deutlich.

Beim Anziehen sollte man zuerst die Socken und danach die Unterhose anziehen. So kann vermieden werden, daß Pilze von den Füßen z.B. in die Leistengegend übertragen werden.

Haut und Vitamin D

Vitamin D zur Prophylaxe und Therapie

Eigentlich ist Vitamin D ein Hormon, das keineswegs nur für gesunde Knochen sorgt. Es kann vorbeugend und heilend auf diverse Organe und Erkrankungen einwirken. Unter unseren Lebensbedingungen kann eine ausreichende Menge von Vitamin D im Körper nur durch medikamntöse Gabe oder mittels künstlicher oder natürlicher UVB-Strahlung erreicht und aufrecht erhalten werden. In einer groß angelegten Studie des Berliner Robert-Koch-Instituts (B. Hinzpeter u.a.) zeigte es sich, dass mehr als dreiviertel der Untersuchten weniger Vitamin D als empfohlen aufnahmen. Etwa bei der Hälfte der Untersuchten lag Vitamin-D-Mangel vor.

Als Vitmanin-D-Winter werden diejenigen Tage zusammengefasst, an denen bei klarem Himmel die auf die Erdoberfläche auftreffende Sonnenstrahlung nicht ausreicht, um überhaupt Vitamin D entstehen zu lassen. Der Vitamin-D-Winter dauert südlich von Neapel 27 Tage, in München 98 Tage, in Berlin 125 Tage und auf Rügen 135 Tage.

Bei Verdacht auf Vitamin-D-Mangel sollte zunächst dessen Gehalt (1,25-Vit-D) im Blut bestimmt werden. Zur Behandlung sind beispielsweise Tabletten wie Dekristol geeignet und zugelassen.

In dermatologischen Praxen werden Erkrankungen wie Neurodermitits (atopisches Ekzem), Schuppenflechte (Psoriasis) oder Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) und andere nicht selten mit UVB-Strahlen behandelt. Dabei wird der Vitamin-D-Gehalt des menschlichen Körpers gewissermaßen nebenbei in den empfohlenen Bereich gebracht.

Text: H. Meffert, 01/2013

UVB 311 nm gegen winterlichen Vitamin D- Mangel
In einer soeben im hoch angesehenen British Journal of Dermatology veröffentlichten Untersuchung* wurde gezeigt, dass ein Mangel an Vitamin D durch eine Bestrahlung mit hautschonendem UVB 311 nm kuriert werden kann. Besonders bemerkenswert an dieser Untersuchung ist, dass
* fast 90% der gesunden finnischen Frauen, an denen die Untersuchung durchgeführt wurde, vor Bestrahlung einen nicht bekannten erniedrigtem Blutspiegel für Vitamin D aufwiesen,
* sich der Blutspiegel bereits nach 7-tägiger Bestrahlung signifikant gebessert oder sogar normalisiert hatte, und
* eine Bestrahlung nur des Gesichts und der Arme eine ähnlich positive Wirkung wie eine Bestrahlung des ganzen Körpers hatte.
Vitamin D spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Kalziumsspiegels und des Knochenbaus, wird jedoch nur zu einem kleinen Teil mit der Nahrung aufgenommen. Ungefähr 90 % des Bedarfes werden mit Hilfe des UVB-Anteils im Sonnenlicht in unserer Haut gebildet. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass gerade im Winter immer mehr Menschen einen Mangel für Vitamin D aufweisen. Eine kurz dauernde Teilkörper-Bestrahlung mit UVB 311 nm scheint eine gute Möglichkeit für die Therapie und Prophylaxe eines Vitamin D-Mangels.
Vähävihu K. und Mitarbeiter: Narrow-band UVB course improves vitamin D balance in winter. Br. J. Dermatol., online, 2010.
Text: G. Kolde, 02/2010

Das Oskar-Helene-Heim, die UV-Strahlen und der Vitamin-D-Mangel
Vielleicht haben Sie sich schon einmal so Ihre Gedanken über die für eine U-Bahn-Station ungewöhnlichen Bezeichnung Oskar-Helene-Heim gemacht. Es war das Fabrikantenehepaar Pintsch, das im Jahre 1909 den Bau des berühmten Krankenhauses mit einer Spende von einer halben Million Mark ermöglichte und ihm in aller Bescheidenheit nur seine Vornamen übereignete. Im Oskar-Helene-Heim zur Heilung und Erziehung gebrechlicher Kinder in Berlin-Dahlem entdeckte der junge Stationsarzt Kurt Huldschinsky im Jahre 1919 die heilende Wirkung künstlicher UV-Strahlung (Höhensonne) wie auch des Sonnenscheins bei Rachitis. Erst Jahre später erkannte man, dass die heilende Wirkung der UV-Strahlen durch das unter UV-Einwirkung entstehende Vitamin D vermittelt wird.
Bekanntlich ist die ausreichende Versorgung mit Vitamin D eine unabdingbare Voraussetzung für den Einbau von Kalzium und damit für die Festigkeit unserer Knochen. In letzter Zeit häufen sich Berichte über die etwa die Hälfte unserer Bevölkerung betreffende Unterversorgung mit Vitamin D. Risikofaktoren sind vor allem
* Vitamin-D-arme Kost
* sonnenscheinarme Regionen wie in Mittel- und Nordeuropa
* dort insbesondere die Monate November bis März
* freiwilliges oder unfreiwilliges Meiden des Aufenthalts in der Sonne
* höheres Lebensalter, aber auch Schwangerschaft, Stillzeit und Säuglingsalter
* dunkle Hautfarbe.
Vitamin D ist das Aschenputtel unter den Vitaminen. Selbst viele nach gesunder  Ernährung Strebende wissen nicht, dass fettarme Lebensmittel wie Obst und Gemüse praktisch kein Vitamin D enthalten. Nur etwas besser ist es um den Gehalt von Eiern und fettem Käse bestellt. Auch Milch und magere Milchprodukte enthalten wenig Vitamin D, wohl aber das für die Knochenfestigkeit ebenfalls unverzichtbare Kalzium. Größere Vitamin-D-Mengen sind in Fischen enthalten, leider nur in sehr fetten Fischen wie Matjeshering oder Aal. Noch größere Mengen enthalten Dorschleber und Lebertran, die nicht gerade zu unserer Alltagsnahrung zählen. Gerade wer sich kalorienbewusst und natürlich, d. h. auch ohne industriell erzeugte Supplemente, ernährt, läuft Gefahr, zu wenig Vitamin D zu sich zu nehmen.
Vitamin D kann mehr als Knochen stärken. Es ist unerlässlich für den Gesundheitszustand von Muskeln, sehnen und Gelenken, ver- oder behindert die Entstehung einiger Krebse, von multipler Sklerose, Typ1 der Zuckerkrankheit, einigen rheumatischer Erkrankungen und Bluthochdruck und es vermindert bei Älteren die Häufigkeiten von Stürzen.
Unsere Kost kann den Vitamin-D-Bedarf nicht decken. Deshalb sollten wir regelmäßig in die Sonne gehen. Wie lange ist heftig umstritten. Wir hoffen, Ihnen bald genaue Angaben machen zu können.
Text: H. Meffert

Sonnenschein, künstliches UV und Vitamin-D-Mangel
Bekanntlich ist die ausreichende Versorgung mit Vitamin D eine unabdingbare Voraussetzung für den Einbau von Kalzium und damit für die Festigkeit unserer Knochen. In letzter Zeit häufen sich Berichte über die teils dramatische Unterversorgung breiter Kreise der Bevölkerung mit Vitamin D. Risikofaktoren sind vor allem
* Vitamin-D-arme Kost
* sonnenscheinarme Regionen wie in Mittel- und Nordeuropa
* nördlich des Äquators die Monate November bis März
* freiwillige oder unfreiwillige Sonnenkarenz, beispielsweise in Altenheimen
* höheres Lebensalter, aber auch Schwangerschaft, Stillzeit und    Säuglingsalter
* dunkle Hautfarbe.
Das Aschenputtel unter den Vitaminen
Vitamin D ist fettlöslich. Selbst viele um eine gesunde Ernährung Bemühte wissen nicht, dass fettarme Lebensmittel wie Obst und Gemüse nur sehr wenig oder kein Vitamin D enthalten. Etwas besser ist es um den Gehalt von Eiern (60 IE/Stück) und fettem Käse bestellt. Milch und magere Milchprodukte enthalten wenig Vitamin D. Dafür aber das für die Knochenfestigkeit ebenfalls unverzichtbare Kalzium. Optimale Vitamin-D-Mengen sind in Fischen enthalten, leider nur in fetten Fischen wie Matjesheringen (440 IE/50 g). Noch größere Mengen kommen in Fischleber und Lebertran, die nicht gerade zu unserer Alltagsnahrung zu zählen, vor. Gerade wer sich kalorienbewusst und natürlich – d. h. auch ohne industriell erzeugte Supplemente – ernährt, läuft Gefahr, sehr wenig Vitamin D zu sich zu nehmen.
Soeben war von optimalen Vitamin-D-Mengen die Rede. Selbst das ist nur näherungsweise bekannt. Namhafte Experten sind der Meinung, dass der optimale Vitamin-D-Serumspiegel mindestens 80 nMol/L (20-110 nmol/l bzw. 9-38 ng/ml) betragen sollte. Wieviel Vitamin D muß ich täglich mit der Nahrung aufnehmen, um einen Serumspiegel von 80 nMol/L zu erreichen und aufrecht zu erhalten? Diese klare Frage kann erstaunlicherweise nicht mit einer Zahl beantwortet werden. Das ist für ein Vitamin ungewöhnlich. Auch in der neueren Literatur finden sich Angaben wie „… die tägliche Aufnahme von 700-1000 IE könnte 50 % der Bevölkerung auf 80 nMol/l bringen.“ Was geschieht mit der anderen Hälfte der Bevölkerung?
Vitamin D kann viel mehr
Ungeachtet dieser Wissenslücken sprechen vor allem epidemiologische Befunde dafür,  dass Vitamin D die Muskelgesundheit verbessert, die Sturzhäufigkeit Älterer vermindert und sich günstig auf die Häufigkeit von Kolonkarzinomen und weiterer Karzinome, von multipler Sklerose, Typ-I-Diabetes, Osteoarthritis, Erkrankungen des Parodotium und der Bluthochdruckkrankheit auswirkt.
Auf molekularbiologischer Ebene wurden Vitamin-D-Rezeptoren, Verknüpfungen mit dem Immunsystem und eine Vielzahl möglicher Wirkmechanismen gefunden. Eine generelle Wirkung scheint das Umschalten des Zellstoffwechsels von Proliferation auf Differenzierung zu sein. Anwendungen zur Psoriasistherapie wie auch zum Bremsen der Krebsentstehung und -ausbreitung liegen auf der Hand.
Ultraviolette Strahlen und Vitamin D
Vitamin D kann auch nach Einwirkung ultravioletter (UV) Strahlen auf die Haut entstehen. Das Wirkmaximum liegt im UVB. Die heilende Wirkung künstlicher UV-Strahlung (Höhensonne) auf Rachitis wurde 1919 im Berliner Oscar-Helene-Heim erkannt. 1982 wurden Ergebnisse publiziert, wonach im Sommer die zweimal wöchentliche Besonnung von 5 % der Hautoberfläche über etwa 20 Minuten einer täglichen Nahrungsaufnahme von 430 IE Vitamin D äquivalent sein soll.
Wegen neuerer Erkenntnisse über günstige Vitamin-D-Wirkungen sponserte die Amerikanische Akademie für Dermatologie unlängst eine Konferenz, auf der zeitgemäße Empfehlungen zum erforderlichen Vitamin-D-Spiegel gegeben werden sollten. Außerdem sollte das Risiko-Nutzen-Verhältnis bei der Anwendung natürlicher und künstlicher UV-Strahlung zur Vitamin-D-Versorgung bewertet werden. In einem Konsenspapier (J Am Acad Dermatol 2005; 52: 868-876) wurde festgestellt, dass die gegenwärtige amerikanische Kost allein oft nicht genüge, um die empfohlenen Serumspiegel zu erreichen. Das könne durch den Verzehr besonderer, mit Vitamin D angereicherter Lebensmittel oder preiswerter Supplemente geschehen. Allerdings seien dann mit Problemen hinsichtlich anhaltender Compliance zu rechnen, wie auch mit  Überdosierungen und Interaktionen mit anderen Komponenten.
Einige, wenn auch nicht alle Studien hätten gezeigt, dass für viele Menschen das gegenwärtig übliche Ausmaß gelegentlicher UVB-Expositionen nicht ausreiche, um den erwähnten Serumspiegel von 80 nMol/l zu gewährleisten. Wegen der bekannten Nebenwirkungen – Lichtalterung und Krebsenstehung – sei natürliches oder künstlich erzeugtes UVB jedoch nicht als eine Hauptquelle für Vitamin D zu empfehlen. Wer wegen seines niedrigen Vitamin-D-Spiegel besorgt sei, solle idealerweise während des gesamten Jahres Vitamin-D-Supplement zu sich nehmen und properen Sonnenschutz betreiben.
Auf der erwähnten Konferenz fand auch eine Breakout Session statt, auf der das Risiko-Nutzen-Verhältnis von UV-Bestrahlungen zum Erreichen eines adäquaten Vitamin-D-Serumspiegels diskutiert wurde. Auf die Veröffentlichung dieser Diskussion dürfen wir gespannt sein. Könnte eine sehr niedrig dosierte UV-Bestrahlung größerer Hautflächen eine akzeptable Alternative für Risikopersonen darstellen?
(H. Meffert, E. Rowe, Dermaforum 2005)

Haarausfall

Unser äußeres Erscheinungsbild wird maßgeblich von den Haaren bestimmt. Es ist daher nur zu verständlich, dass Störungen des Haarwachstums und der Haarstruktur das Selbstwertgefühl beeinträchtigen können. Dennoch musste manche Haarkrankheit bis vor wenigen Jahren schicksalhaft hingenommen werden, da die Krankheit weder eindeutig diagnostiziert noch erfolgreich therapiert werden konnte.
Diese Situation hat sich inzwischen grundlegend geändert. So gehört die effektive Behandlung des verminderten Haarwachstums und des Haarausfalls zu den größten Erfolgen der modernen Dermatologie.
Aufgrund der rasanten Fortschritte in Diagnostik und Therapie haben sich Krankheiten der Haare zu einer Spezialdisziplin in der Dermatologie entwickelt.
Gegen Haarausfall gibt es viele Arzneien mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Die Kunst besteht darin, genau die Arznei auszuwählen, die am besten geeignet ist, den Haarausfall zu stoppen und das Haarwachstum wieder anzuregen.
Um die Diagnose zu sichern, die passende Therapie festzulegen und den Therapieerfolg zu kontrollieren, ist eine genaue Haaranalyse (Trichogramm) empfehlenswert. Bislang mussten für eine solche mikroskopische Haaranalyse Haarbüschel ausgerissen werden. Neuerdings ist es möglich, die Haaranalyse mit einer computergestützten Kamera (Trichoscan) direkt auf der Kopfhaut vorzunehmen. Das Verfahren ist völlig schmerzfrei.
Der kreisrunde Haarausfall, die Alopecia areata, ist gekennzeichnet durch kreisrund oder oval geformte Kahlstellen auf der Kopfhaut. Meist sind der Hinterkopf und die seitliche Kopfregion betroffen. Seltener kommt es auch zu einem Verlust der Augenlider, Wimpern und Barthaare oder wie bei dem Schauspieler Yul Brunner sogar zu einem Ausfall aller Kopf- und Körperhaare. Die Alopecia areata kann bei beiden Geschlechtern und schon im Kindesalter auftreten. Die Haarbälge werden durch eine Fehlregulation des Immunsystems von den körpereigenen Entzündungszellen angegriffen und zerstört. Stress und Umweltbelastungen mögen fördernd wirken, spielen jedoch keine entscheidende Rolle. Die Behandlung der Alopecia areata ist schwierig, aber nicht aussichtslos. Durch die inzwischen zur Verfügung stehenden äußerlichen und innerlichen Behandlungsverfahren kann bei mehr als 80% der Betroffenen eine Wiederbehaarung erreicht werden. Wichtig ist, dass die Behandlung möglichst frühzeitig einsetzt und von entsprechend erfahrenen Dermatologen durchgeführt wird.
Vorzeitiger Haarausfall ist dadurch gekennzeichnet, dass täglich mehr als 80 bis 100 Kopfhaare ausgehen. Diese häufigste Form des Haarausfalls, die androgenetische Alopezie genannt wird, beginnt bei Männern meist mit Geheimratsecken und kann sich über Stirn und Haarwirbel bis zu einer vollständigen Glatze ausweiten. Entgegen der landläufigen Meinung sind Frauen ebenfalls betroffen. Hier tritt die androgenetische Alopezie jedoch oft erst nach den Wechseljahren in Erscheinung und führt nur selten zur Kahlköpfigkeit. Verantwortlich für den Haarausfall sind neben einer erblichen Veranlagung die männlichen Sexualhormone oder Androgene. Die Behandlung war bis vor wenigen Jahren enttäuschend, sodass sich mancher mit seiner Glatze abfinden musste. Inzwischen verfügt die Dermatologie jedoch über Therapiemaßnahmen, die den Haarausfall bei Mann und Frau effektiv stoppen und sogar zu einer Wiederbehaarung führen können. Vor dem Einsatz der neuem Therapeutika muss die Diagnose einer androgenetischen Alopezie gesichert werden

Haut und Sonne

Neues vom Sonnenschein

Doch die Wissenschaft, man weiß es, achtet nicht des Laienfleißes                      (Christian Morgenstern)

Gewöhnliche Sterbliche haben schon immer gewußt, daß moderater Sonnengenuß Körper und Seele wohl tut. Rundum abgestritten haben das tonangebende Biochemiker, Molekularbiologen, Immunologen und auch viele Hautärzte eigentlich nie. Doch betonte die Forschung in den letzten Jahren recht einseitig zerstörerische Auswirkungen von UV-Bestrahlungen. Und so konnte man schon zu der festen Ansicht kommen, daß der Schöpfer den Sonnenschein vor allem als Hautkrebsverursacher und zum Zwecke des vorzeitigen Alterns der Haut erfunden hatte. Nicht wenige erzählen, daß sie schlechten Gewissens zum ersten Urlaub in südliche Gefilden gefahren sind. Dort stellten sie überrascht fest, wie gut Sonne und Meer nicht nur ihrer Haut bekamen.
Langwierige Krankheiten wie Psoriasis, Neurodermitis, Akne oder T-Zell-Lymphome der Haut können durch UV-Bestrahlungen – d. h. ohne Chemikalien, ohne Einsalben  und kosmetisch akzeptabel  – erheblich gebessert oder gar zum Verschwinden gebracht werden. Von einigen dieser Hautkrankheiten wissen wir sogar, welche spezielle Art von UV besonders günstig ist. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, daß UV an sich weder gut noch schlecht sein kann. Art, Menge und Grund der UV-Bestrahlung sind die ausschlaggebenden Größen.
Im Zeichen der evidenzbasierten Medizin sind gesunder Menschenverstand und Expertenmeinung von geringerem Wert. Denn die Wissenschaft, man weiß es, achtet nicht des Laienfleißes. Da gelten nur die Ergebnisse ganz bestimmter aufwendiger, langwieriger und teurer Studien. Zwei derartige Studien haben nun das dominierende Bild von den zerstörerischen UV-Strahlen ins Wanken gebracht, zumal sie in einer angesehenen amerikanischen Zeitschrift veröffentlicht wurden. Jetzt dürfen wir aber nicht ins andere Extrem verfallen. Es muß vieles überdacht werden. Das soll vor allem auf einer Konferenz geschehen, die den schönen Namen The Sunlight Update trägt und von der Royal Medical Society in London bestritten wird.
Text: H. Meffert

Wieviel UV verträgt meine Haut?
Das ist eine wichtige Frage, mit der jede Sonnenschutzberatung beginnen sollte. Zudem werden einige Hautkrankheiten durch UV verursacht, viele werden durch UV ausgelöst oder verschlimmert. Oft genügt es, wen wir Ihre UV-Empfindlichkeit nach DIN 5031-2000-03 einschätzen. Wenn Sie es genau wissen wollen oder sollen, dann können wir Ihre UV-Empfindlichkeit mit einem speziellen Gerät, dem Erythemtester, bestimmen.

Einschätzung der individuellen UV-Empfindlichkeit (DIN 5031-2000-03)
Hauttyp I: immer schnell Sonnenbrand, kaum oder keine Bräunung auch nach wiederholten Betrahlungen
Hauttyp II: fast immer Sonnenbrand, mäßige Bräunung nach wiederholten Bestrahlungen
Hauttyp III: mäßig oft Sonnenbrand, fortschreitende Bräunung
Hauttyp IV: selten Sonnenbrand, schnell einsetzende und deutliche Bräunung
Hauttyp V: praktisch nie Sonnenbrand, schnell einsetzende dunkle Bräunung
Hauttyp VI:  praktisch nie Sonnenbrand, konstitutionell extrem dunkel (schwarz) pigmentiert

Bestimmung der individuellen UV-Empfindlichkeit mit dem UV-Tester
Prinzip: Das Gerät liefert einen definierten UV-Gradienten, der auf die Haut projeziert wird.  An der Stelle, die der individuellen minimalen Erythemdosis entspricht, beginnt ein kleiner Sonnenbrand, anhand dessen die auslösende UV-Menge in J/cm? bestimmt wird.
Text: H. Meffert
 

Haut und Sonnencreme

Sonnencreme – wie cremt man sich richtig ein?

Unser Verhältnis zur Sonne ist emotional, das heißt zumindest ein kleines bißchen unvernünftig. Natürlich wissen wir, daß zuviel ultraviolette Strahlung (UV) krebsbegünstigend wirkt und die Haut vorzeitig altern läßt. Nur verhalten wir uns nicht immer entsprechend. Manche Hautkrankheiten werden durch Sonnenschein verursacht, ausgelöst oder verschlimmert, andere bessern sich unter der Sonne.   Wie kann ich meine Haut vor zuviel UV schützen?
Meiden der UV-reichen Tageszeit
Zwischen 11 und 15 Uhr Sommerzeit treffen etwa 2/3 der Sonnenbrand auslösenden Tagesmenge an UVB auf die Erdoberfläche. Zwischen 11 und 15 Uhr vergnüge dich im Schatten nur. UVB wird stark gestreut. Deshalb sind wir im Schatten nur halb geschützt.
Textiler Sonnenschutz
Bemühen Sie sich bei starker UV-Einwirkung um möglichst viel Haut bedeckende Kleidung. An keinem Strand der Welt sind langärmelige Hemden und langbeinige Hosen verboten. Ein breitkrempiger Hut schützt Kopf und Hals. Dicht gewebte Stoffe wie Baumwolle oder Seide lassen praktisch kein UV durch.
Sonnencreme
Nutzen Sie diese vor allem als zusätzlichen Schutz für diejenigen Abschnitte der Haut, die durch Kleidung nicht geschützt werden können. Insbesondere die oft dem Sonnenschein ausgesetzten Stellen wie Gesicht, Hals, Nacken, und Hände und die sogenannten Sonnenterrassen sollten konsequent geschützt werden. Ohren nicht vergessen!
Konsequent heißt
* mindestens 20 Minuten vor dem Besonnen und dann
* alle 30 Minuten viel Sonnenschutzmittel pedantisch genau auftragen.
Der Sonnenschutzfaktor (SPF)
Ist ein Maß für den Schutz vorschriftsmäßig eingecremter Haut
* SPF 10 filtert etwa 90 % der Strahlung heraus
* SPF 20 etwa 95 %
* hundertprozentiger Schutz ist auch mit SPF 60 nicht zu erreichen.
Ist auf der Verpackung nur ein SPF angegeben, dann bezieht sich dieser allein auf den Schutz vor dem Sonnenbrand auslösendem UVB. Ist ein weiterer SPF angegeben, so gilt dieser für das tiefer eindringende UVA.
Wie funktioniert eine Sonnencreme?

Es gibt zwei Arten
* chemische Filter, die die im Sonnenlicht enthaltene Energie aufnehmen und  dabei langsam zerstört werden
* physikalische Sonnenschutzmittel, die die Sonnenstrahlen wie ein Spiegel reflektieren und der Haut ein weißlich-glänzendes Aussehen verleihen können.
Empfohlen werden Breitbandsonnenschutzmittel, die vor UVA und UVB schützen. Meist reicht SPF 15-20 aus, bei besonders lichtempfindlichen Hautkranken SPF 25 oder größer.
Gern beraten wir Sie bei der Auswahl eines für Ihre Haut günstigen Sonnen- schutzmittels und zeigen Ihnen auch, was Sie – pardon – falsch machen und wie man Sonnenschutzmittel richtig aufträgt.

Hierzu einige nützliche Tipps

* So viele Stellen wie möglich durch Kleidungsstücke schützen
* Überlegen, welche Partien nur durch Sonnencreme geschützt werden können
* Diese dann sorgfältig und großzügig eincremen
* Dabei immer gleich vorgehen, z. B. auf der Stirn am Haaransatz oben rechts beginnen, bis zum Haaransatz oben links eincremen, dann die Nase, Jochbeinbögen rechts und links, Wangen usw.
* Ohren, Hals und Handrücken (ggf. auch Fußrücken) nicht vergessen!
* Mit dem Eincremen 15-30 Minuten vor Beginn des Sonnenbads beginnen
* Bis zum Ende des Sonnenbades alle 30 Minuten nachcremen. Innerhalb von 30 Minuten läßt der Sonnenschutz durch Abwischen oder Abspülen der Creme wie auch durch Inaktivierung des Sonnenschutzmittels deutlich nach.
Text: H. Meffert